Aikido-Sensei Michael Masch und Shodo Künstlerin Yuki Klink |
Eröffnungsrede vom Aikido Lehrer Michael Masch
Ausstellung-Japanische Kalligraphie von Yuki Klink
9.7.-13.9. 2008
"yuu, yuu, yuu
spielen, mystisch, gelassen"
Kalligraphie Ausstellung
Eröffnungsrede vom Aikido Lehrer Michael Masch
Zentrum Buntes Tor Bremen
Bremen,
den 08.07.2008
Liebe
Gäste,
ich
möchte meine kurze Rede zur Eröffnung dieser Ausstellung mit einer
Frage beginnen:
Was
hat japanische Kalligrafie, heavy matle Musik, das Anfertigen von
japanischer Puppen , das Leben einer Katze Namens Otto und die
japanische Kampfkunst Aikido gemeinsam?!
Antwort:
All diese Dinge sind Leidenschaften von Yuki Sekikawa Klink
Ich
lernte Yuki Sekikawa kennen als sie vor nunmehr über drei Jahren als
meine erste japanische Schülerin in meinen Unterricht erschien um
Aikido zu erlernen.
(Yuki
hatte vom vielen Puppenbauen und Shodomachen Rückenprobleme und
Nackenschmerzen und wollte, wie sie mir gleich nach der ersten
Probestunde mitteilte, diese mittels Bewegung loswerden)
Sie
nannte mich von Beginn an Sensei Michael. Eine Betitelung die in
Japan von alters her die Schüler ihrem Lehrer oder Meister geben.
Auf
Nachfrage der anderen Schüler erklärt Yuki gern und bereitwillig
wie es sich mit dieser speziellen Haltung eines Schülers zu seinem
Lehrer in der japan. Tradition verhält.
Das
Yuki trotz der schon so vieler Jahre in Deutschland diese Haltung in
sich bewahrt hat ist ein Merkmal ihrer Verbundenheit und Treue
gegenüber Ihrer eigenen Kultur.
Gleichzeitig
verursachte diese plötzliche, ungefilterte überaus vitale
lebendige Konfrontation mit dem von mir schon immer so verehrten und
geliebten japanischen Kulturaspekten durch Yukis spontanes und
offenherziges Wesen ein sofortiges Interesse an ihrer Persönlichkeit.
Seit
dem ist Yuki als Schülerin unseres Aikido-Dojos für alle Mitglieder
eine ebenso spannende wie liebenswerte Verkörperung des
authentischen Kulturaustausches.
Nach
näherem Kennlernen erfuhr ich dann von ihrer Meisterschaft als
Shodolehrerin und Künstlerin und bald tauschten wir uns ergiebig und
intensiv über Verbindendes und Ergänzendes zwischen Shodo und
Aikido aus.
Auf
diese Weise entstand eine Ebene des Zusammenwirkens, die sich
ständig weiterentwickelte und entwickelt.
Für
uns beide faszinierend und praktisch nachspürbar wiesen Gespräche
und Demonstrationen von Yukis Shodokunst auf eine ausgesprochen
große Nähe zu Prinzipien des Aikido-Übens hin und umgekehrt. Auf
diese werde ich im Folgenden noch kurz zu sprechen kommen.
Yuki
teilt heut gerne mit dass nicht nur ihre Rückenschmerzen
verschwunden sind seit dem sie Aikido praktiziert, sondern es hat sie
regelrecht die Aikidosucht gepackt und wir begegnen uns nunmehr
mehrmals in der Woche beim Trainieren.
Wir
entschlossen uns bald zu einem gemeinsamen Wochenend-Seminar in dem
wir das was wir an Gemeinsamkeiten erahnten und erhofften im Juli
2006 gemeinsam praktisch umsetzten.
Nicht
nur in der gleichlautenden Endsilbe „DO“ dem übersetzten Weg
verbindet sich, (in Abgrenzung zum reinen technischen System des jap.
„JUTSU“), Shodo mit Aikido, es sind vielmehr die einzelnen
sichtbaren Elemente aus denen sich alle japanischen Künste mit der
Endung „DO“ speisen die unsere Arbeit zusammenfügte.
Es
ist die raumgreifende Bewegung aus der Einheit von Körper und Geist,
die sich von unserem Bewegungszentrum, dem „Hara“, ausstrahlend
an die Perepherie unseres Körpers entfaltet.
Die
rythmische Verbindung unserer Aus- und Einatmung
Die
kraftvolle Entfaltung unserer Lebensenergie jap. „KI“
Die
Ruhe und die angestrebte Harmonie des Augenblicks in der Bewegung
um
nur einige Elemente zu nennen.
Es
existiert jedoch auch einen wesentlichen unterschied im Ergebnis
beider Künste:
Im
Aikido bleibt der Eindruck von und die Erinnerung an eine gelungene,
erfrischende und beglückende Partnerübung.
Im
Shodo bleibt darüber hinaus ein Bild…!
Bei
der Betrachtung der hier gezeigten Werke sind diese und viele nicht
beschriebene oder kaum zu beschriebene Elemente zu finden.
Yuki`s
künstlerischer Ausdruck und ihre Kreativität findet sich vor allem
in Ihrer ureigenen Interpretation ihrer klassischen, von ihrem Vater
Ryuusen Sekikawa gelehrten Shodoausbildung.
Ich
möchte hier besonders auf Yukis „Neuschöpfungen“ in den
Kailrahmen hinweisen:
"
yuu, yuu, yuu: spielen, mystisch, gelassen"
" die Bremer Stadtmusikanten "
" Tau duftet (ursprünglich ein Name eines Metalbandes "Dew Scented")
" die Bremer Stadtmusikanten "
" Tau duftet (ursprünglich ein Name eines Metalbandes "Dew Scented")
Sie
sind untypisch für klassische Schodozeichnungen und würden, so hat
Yuki mir gesagt, wohl als zu avantgardistische Interpretationen nur
schwer von Altmeistern und Vertretern der klassischen Schulen
tolerierbar sein. Das ist wohl auch der Grund warum Yuki noch zögert
sie Ihrem Vater zu präsentieren. Zumal auch ihre Schwester sie
eindringlich davor gewarnt hat es ihm ohne Vorwarnung an zu tun.
Aber
genau durch diese Befreiungsarbeiten findet die Erneuerung
weitergegebenen Wissens ja statt, die Yuki in ihren Zeichnungen
anstrebt.
Für
mich zeigen sich in vielen Ihrer Zeichnungen neben der tiefgründigen
und kraftvollen Ausstrahlung ebenso Ihre Leichtigkeit und ihr Humor.
Genau so erlebe ich Yuki auf der Tatami beim Aikido-Üben und im
Beisammensein.
Auf
diese Weise stimmen die Bilder und die Person miteinander überein.
Sie strahlen bei genauerer Betrachtung ebenso die Auseinandersetzung
mit klassischen und modernen Ausdrucksweisen aus, in dem Yuki ihre
Kunst durch ihren hartneckigen Arbeitsstil ständig
weiterentwickelt.
Ich
freue mich sie nun in die Betrachtung dieser Werke aus Meisterhand zu
entlassen und wünsche Ihnen dabei bewegende, kraftspendende und
harmonische Augenblicke.
vielen
Dank
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