2022-02-28

Hinamatsuri - Puppenfest, Ausstellung von Yuki Klink


 


Ort: Origamiya   Am Dobben 87, 28203 Bremen
Tel: 0421-7934622
*Öffnungszeiten hat sich geändert!
Sa 14-17 Uhr
So 13-16 Uhr


Kreierte Puppen und Tuschekunst von Yuki Klink werden ausgestellt.


Japanische Puppen


Japanische Puppen haben eine lange Geschichte im japanischen Volksglauben. Schon seit alten Zeiten glaubt man, dass die Puppen alles Übel, Unglück, Krankheit und Traurigkeit vom Besitzer fernhalten können.

Die Puppen haben also eine Aufgabe und sind nicht nur Kinderspielzeug. Da sie wie lebende Menschen behandelt werden, darf man die Puppen, die nicht mehr gebraucht werden, nicht einfach wegwerfen. Stattdessen gibt es buddhistische Tempel und Shinto-Schreine, die extra für solche Puppen die Totenmesse abhalten.

Im Laufe der Zeit wurden für den Bau der Puppen viele verschiedene Formen und Materialien entdeckt. Heute gibt es in Japan eine Kunstkategorie, die sich „Sousaku-Ningyou“ nennt. Sousaku bedeutet originell schöpfen, schaffen, machen, Ningyou bedeutet Puppen. Die Puppen dieser Kategorie haben zum Teil kein typisch japanisches Aussehen mehr, sondern sehen oft europäisch aus und sind manchmal sehr avantgardistisch.

Mitunter sind die Grenzen zwischen Puppenbau und Bildhauerei fließend. So gibt es z.B. eine Puppe, in deren Körper ein Uhrwerk zu sehen ist oder eine, die, nur aus Kopf und Händen bestehend, in einem extra gebauten Holzkasten dekoriert wird. Manche wirken auch sehr dämonisch. Die Ideen sind teilweise surrealistisch oder symbolisch, und sie haben allein schon einen hohen Wert als Kunstwerk.




Typische japanische traditionelle Puppen

Hina-ningyo (O-hina-sama)


Es gibt in Japan jedes Jahr am dritten März ein Mädchenfest, das „Hina-matsuri“ heißt. Hina bedeutet in altem Japanisch schöne, kleine und niedliche Dinge, matsuri bedeutet ein Fest. Mitte Februar fangen die Leute an, für das Hina-matsuri-Fest die Treppe zu dekorieren. Die standard-Form hat fünf Stufen. Die Treppe wird mit einem roten Tuch dekoriert und darauf werden die Puppen Hina-ningyo gesetzt.

( ningyo heißt Puppe). Eine männliche Puppe und eine weibliche Puppe als ein adliges Ehepaar werden ganz oben auf die Treppe gestellt. Auf der zweiten Stufe werden drei adlige Frauen, auf der dritten Stufe, fünf Musiker, auf der vierten Gefolgsleute, dann Pfirschblüten und die Möbel für die Puppen gestellt. Die einfachste Form der Dekoration ist nur mit dem adligen Ehepaar oder einer „Ichimatsu“-Puppe. Die Eltern wünschen damit für die Töchter ein gesundes, glückliches und langes Leben.

Der Ursprung des Festes ist eine Sitte aus dem 8.Jh. Damals gingen die Menschen am dritten März an einen Fluß oder an das Meer und setzten einfache Papierpuppen in den Fluß oder ins Meer. Man glaubte mit den Hina-ningyo-Puppen das Übel, Unglück, die Krankheiten, Traurigkeit und alle schlechten Dinge wegfließen lassen zu können. Diese alte Sitte gibt es in einigen Dörfern in Japan immer noch.

Es gab auch eine andere Sitte in der gleichen Zeit. Ein Paar Puppen, eine männliche und eine weibliche wurden als Götter auf mehrere Straßenkreuzungen gestellt, um die Dörfer vor Feinden, bösen Geistern und Unglück zu schützen. Das Paar war ein Symbol der Harmonie. Diese Sitten waren der Ursprung des Hina-matsri -Festes.

Der Name des Festes kommt von einem Puppenspiel, das vom Adel gespielt wurde und Hina-Spiel heißt.

Es gibt auch ein Jungen-Fest, das ist am fünften Mai. In Japan glaubte man, dass die doppel-ungeraden-Zahl-Tage Glückstage waren. z.B.

1.1. (Neujahrstag), 3.3. (Mädchenfest) , 5.5.(Jungenfest), 7.7. (Sternfest Tanabata )







Typische japanische traditionelle puppen

Ichimatsu-ningyo(Ichimatsu-puppen)


Der Ursprung der Ichimatsu-Puppen reicht zurück bis ins Japan zu Beginn der Edo-Zeit (1603-1868). In dieser Zeit stellte man Kisekae (Ankleide-) Puppen her, deren Arme und Beine drei Gelenke (mitsu-ore-Technik) hatten, damit man den Puppen verschiedene Kimonos anziehen konnte.

Der Name „Ichimatsu“ stammt von Ichimatsu Sanokawa, der im 18. Jahrhundert ein berühmter Schauspieler im traditionellen japanischen Kabuki-Theater war. Er war so schön, dass er selbst zum Symbol der Schönheit wurde. Nach seinem Vorbild stellte man damals auch viele Gesichter der Kisekae-Puppen her. Seitdem wurden diese Puppen Ichimatsu-Puppen genannt.

Die Ichimatsu-Puppen waren nicht nur Kinderspielzeug, sondern auch ein Geschenk der Eltern an ihre Töchter, wenn diese heirateten. Eine solche Puppe war eine nette, lebenslange Freundin und zugleich Schützgöttin für die Töchter. Wenn die Frauen starben, wurden die Puppen zusammen mit ihnen beerdigt. Das war das Schicksal der Ichimatsu-Puppen.

In der Meiji-Zeit (1868-1912) wurde die heutige Form der Ichimatsu-Puppen bestimmt. Sie haben eine Okappa- Frisur (schulterlanges Haar hinten und vorne kurz, das war eine alte Mädchenfrisur) und haben ein rundes, liebevolles, etwas zurückhaltendes Gesicht. Das runde Gesicht bedeutet, dass das Kind genug zu essen bekommt. Die Herstellung des Gesichtes mit dem richtigen Ausdruck ist die schwerste Arbeit und es bedarf oft vieler Versuche oder gar Neuanfänge der Puppenkünstler. Die Puppen-Kimonos, drei Unter-Kimonos (Juban, Hadagi und Koshimaki) Obi (der Gürtel) und Oberkimonos, werden von den Künstlern ausschließlich mit der Hand gefertigt.

Die Puppen als Kunstform werden heute noch sogar von Männern begehrt. Sie werden oft als ein wertvolles Geschenk gehandelt.





Weitere Termine von Yuki Klink:

10.04.-31.07.2022
"Heilung" Kalligraphie & Bilder Ausstellung von Yuki Klink
am 10.04.2022 um 11 Uhr Vernissage
Tierarztpraxis Gronbach (Bruchhausen- Vilsen)
Maidamm 8, 27305 Bruchhausen-Vilsen

16.+17.04.2022 14-18 Uhr
"Sakura Fest" bei Origamiya

19.05.2022 15 Uhr
Es werden über die neue Kulturgüter Japans, Shodo und Sake, präsentiert.
Verband Frau & Kultur e.V. (nur für Mitglied)

17.-25.09.2022
Ausstellung & Präsentation über die neue Kulturgüter Japans, Shodo und Sake
Origamiya