2017-08-02

Eindrücke der Shodo-Teilnehmer zur Ausstellung "Kalaidoskop"

Kaleidoskop von Dr. Ildiko 瑶泉 Székely-Loop


Wasstellt man sich unter einem „Kaleidoskop“ vor?
Tausende von Farben, nach jeder Bewegung wird das Bild immer neu geformt, tausende von verschiedenen Bilder, die uns völlig in eine Fantasiewelt eintauchen lassen.
„Mangekyou; Zehntausend-Blumen-Spiegel“, so heißt „Kaleidoskop“ auf Japanisch in der wörtlichen Übersetzung.
Dies ist die Ausstellung von Shodo, die klassische japanische Tusche-schreibkunst, die jeder lernen kann (mitmachen kann). Manche lernen Jahre lang, manche nur einen Kurs. Unterschiedliche Menschen und unterschiedliche Ausdrücke. Das ist genau wie ein „Kaleidoskop“

Yuki Sekikawa-Klink


 
Kaleidoskop (von Wikipedia)


Das Kaleidoskop ist ein optisches Gerät, das häufig als Kinderspielzeug verwendet wird.
Das Kaleidoskop war ursprünglich schon den alten Griechen bekannt, wurde jedoch erst 1816 vom schottischen Physiker David Brewster wiederentdeckt und 1817 als Patent angemeldet. Brewster stieß im Zuge seiner Untersuchungen über die Polarisation doppelbrechender Kristalle darauf, als er solche Kristalle in einer spiegelnden Metallröhre betrachtete.

Das Wort Kaleidoskop stammt aus dem Griechischen und bedeutet: schöne Formen sehen. Konkret lauten die drei Wörter: καλός (kalós) „schön“, εἴδος (eidos) „Form, Gestalt“ und σκοπεῖν (skopéin) „schauen, sehen, betrachten“.








Eindrücke von Teilnehmern


von Dorit Wolterman

Was ist Shodo für mich? Für mich bedeutet Shodo für kurze Zeit dem Alltag zu entfliehen und in eine vollkommen andere Welt abzutauchen. Shodo ist etwas, das man in unserer Kultur nicht kennt. Es hat etwas sehr meditatives, wenn man versucht eins der wunderschönen Zeichen mit Hilfe eines großen Pinsels und schwarzer Tusche zu Papier zu bringen. Shodo riecht sogar anders, was an der Tusche liegt, die man im Laufe des Kurses des Öfteren reiben muss. Shodo ist für mich Kunst, man schafft mit den eigenen Händen ein Kunstwerk. Da ich gerne kreativ bin, passt Shodo zu mir.

Warum melde ich mich immer wieder für neue Shodo-Kurse an? Man lernt ungeheuer viel über die japanische Kultur, über die Entstehung der Schriftzeichen und deren Vielfalt. Ich hatte schon immer Berührungspunkte mit dem Thema Japan durch eine Brieffreundschaft, aber seitdem ich Shodo mache, befasse ich mich immer mehr mit der Kultur, was sogar so weit geht, dass wir inzwischen unser Sushi zu Hause selber zubereiten. 



von Waldemar Krahl

Shodō – das Wort selbst klingt für mich wie Musik, Shodō – der „Weg des Schreibens“. Shodō ist Malerei, Musik, Meditation, Kontemplation, Poesie, Schönheit …
Schon wenn ich die Tinte auf dem schwarzen Stein anreibe, gerate ich in eine tiefe
innere Ruhe; wenn ich dann die japanischen Schriftzeichen mit dem Rhythmus meines Körpers auf das weiße Blatt fließen lasse, verwandelt sich alles in eine unendliche Harmonie. Das Geheimnis von Shodo lässt sich erst allmählich begreifen, wenn im Prozess der Gestaltung die Verwandlung von Materie (schwarze Tinte, Stein, Pinsel, weißes Blatt) in ein immaterielles seelisches Empfinden erlebt wird.


Inga Wolterman

"Seit jeher interessiere ich mich für Japan und die dortige Kultur. Darüber hinaus fasziniert mich die
Kunst der japanischen Kalligrafie.
Ich besuche nun seit 3,5 Jahren regelmäßig an der VHS Bremen Shodokurse.
Schon von Beginn meines ersten Kurses an haben sich bei mir große Erfolgserlebnisse gezeigt.
Meine geschriebenen Werke sprechen mein ästhetisches Empfinden in großem Maße an, berühren
meine innere Mitte und entspannen mich sehr.
Meine Begeisterung ist und bleibt ungebrochen."


von Dr. Sirkka Annett Kemna

Shodo ist eine Übungsform des Zen-Buddhismus.Erfahrungen,die während einer Zen-Übung gemacht werden,ermöglichen mit der Zeit,eine Ahnung und tiefe Erkenntnis über unsere wahre Natur zu erlangen.
Für mich persönlich kann ich das bestätigen.Ich habe das Gefühl,dass ich während ich Shodo praktiziere meinem innersten Wesen immer näher komme,bzw. in eine Art inneren Dialog gehe.Dieses ist für mich mehr als reine Konzentration.Ich habe auch während der 2 Jahre,die ich Shodo praktiziere eine Entwicklung erfahren können,die sich in meinen Kalligrafien in Ausführung und Ausdruck wiederfinden.Und trotzdem ist vom ersten Shodo an bei jedem die persönliche Note zu erkennen,das finde ich sehr spannend.Für mich ist ganz wichtig fest zu halten : beim Shodo ist der Weg das Ziel und es ist hierbei toll jederzeit auch an den Kalligraphien selbst erkennen zu können,wo man sich gerade befindet.


Von Elena Gorelko

Und am Anfang war die Neugier
Dann kam das Interesse
Dann kam Yuki….
Vielen Dank für die neue Fantasy Räume .


Von Tanja E.

Dank meiner Schwester habe ich vor fünfeinhalb Jahren einen Shodo-Kurs ausprobiert und wider Erwarten meine Begeisterung dafür entdeckt. Für die Japanische Kultur und Sprache hatte ich mich zu dem Zeitpunkt schon viel länger interessiert, und durch den Kurs habe ich dann gemerkt, dass es mir auch viel Spaß bereitet selbst Kunst zu machen, wenn ich - wie beim Shodo - nicht gezwungen bin, mir selbst ein Motiv auszudenken.



Von Nadine E.

„Shodô“ ist für mich seit nunmehr gut 12 Jahren ein Stück weit Abschalten vom Alltag, verbunden mit einem Hauch „Reise ins Ungewisse“ und meiner Liebe zu Japan. Ich liebe die Vielfältigkeit der möglichen Motive, gepaart mit den unterschiedlichen Schreibstilen, das Motiv auszudrücken. Genau wie bei einem Kaleidoskop ist das Ergebnis, was man hinterher sieht, stets unterschiedlich, abhängig von Beschaffenheit der Tusche und des Papiers auf der einen Seite und der eigenen Tagesform auf der anderen Seite. 




Von Dr. Ildikó Székely-Loop Shodo. Vor wenigen Jahren kannte ich den Begriff noch gar nicht. Heute ist Shodo für mich eine Insel der geistigen Regeneration.
Ein Wechselspiel aus Schwarz-Weis und Grauschattierungen!
Jede Linie will tausendfach wiederholt werden und immer wieder entdeckt man neue Herausforderungen.
Es ist wie Tanzen oder Kampfsport: jeder Pinselstich entsteht im „Bauch“.
Die Hände halten nur den Pinsel, der „Bauch" schreibt.
Für mich ist Shodo auf Papier kondensierte Meditation.



Von Dorothee Wellens-Mücher

Seit fast 40 Jahren übe ich verschiedene fernöstliche Künste. Tai Chi, Qi Gong und das Spiel der Shakuhachi. Vor einem Jahr habe ich mit dem Shodo begonnen. Mich fasziniert, dass allen dieselben Prinzipien zu Grunde liegen – die Kraft für die Bewegung hat ihren Ursprung im Hara/Dantian und breitet sich von dort aus. Steigen und Sinken, Koordination von Atmung, Bewegung und Vorstellung. Ruhe, Achtsamkeit und Kontemplation.
Beim Shodo ist es für mich eine große Herausforderung die Bewegung des Pinsels aus dem Hara zu führen, dabei Präzision - in Bezug auf Proportion, Position Linienführung- und Lebendigkeit ins Gleichgewicht zu bringen. Es ist eine große Freude, wenn es ein wenig gelingt. Ist doch das gerade Entstandene ein Spiegel wie gut ich gerade in mir ruhe.




Fortsetzung folgt...





Ausstellung Kaleidoskop

Teilnehmer des
Japanische-Kalligraphiekurses
von Yuki Klink
stellen aus
Ausstellung vom 01. Sep. bis 22. Sep. 2017
Galerie im Bamberger-Haus (1. Etage), Faulenstraße 69, Bremen
Vernissage: 01. Sep. um 18:00 Uhr
Shakuhachi Konzert
von Dieter Weische

Bremer Volkshochschule
Faulenstraße 69
28195 Bremen
Montag bis Freitag 9.00 - 20.00 Uhr

Der Eintritt ist frei



2 Kommentare:

Dorit ihr Blog hat gesagt…

Hallo Yuki!
Ich freue mich schon so sehr auf die Ausstellung und total aufgeregt, dass auch meine Werke mit dabei sind :)
LieGrü, Dorit

obakekatze hat gesagt…

Liebe Dorit,

Ja die Ausstellung teilzunehmen ist auch ein besonderer wichtiger Aspekt Shodo zu lernen. Das bereichert erheblich dein Verständnis zum Shodo oder noch erweitert die Kunst dahinter steckt. Ich bin gespannt auf deine Entwickelung ^^.