Kaleidoskop von Dr. Ildiko 瑶泉 Székely-Loop |
Wasstellt man sich unter einem „Kaleidoskop“ vor?
Tausende von
Farben, nach jeder Bewegung wird das Bild immer neu geformt, tausende
von verschiedenen Bilder, die uns völlig in eine Fantasiewelt
eintauchen lassen.
„Mangekyou; Zehntausend-Blumen-Spiegel“,
so heißt „Kaleidoskop“ auf Japanisch in der wörtlichen
Übersetzung.
Dies ist die Ausstellung von Shodo, die klassische
japanische Tusche-schreibkunst, die jeder lernen kann (mitmachen
kann). Manche lernen Jahre lang, manche nur einen Kurs.
Unterschiedliche Menschen und unterschiedliche Ausdrücke. Das ist
genau wie ein „Kaleidoskop“
Yuki
Sekikawa-Klink
Kaleidoskop (von Wikipedia)
Das Kaleidoskop ist ein optisches
Gerät, das häufig als Kinderspielzeug
verwendet wird.
Das Kaleidoskop war ursprünglich schon den alten Griechen
bekannt, wurde jedoch erst 1816 vom schottischen Physiker David
Brewster wiederentdeckt und 1817 als Patent
angemeldet. Brewster stieß im Zuge seiner Untersuchungen über die
Polarisation
doppelbrechender Kristalle
darauf, als er solche Kristalle in einer spiegelnden Metallröhre
betrachtete.
Das Wort Kaleidoskop stammt aus dem Griechischen und bedeutet:
schöne Formen sehen. Konkret lauten die drei Wörter: καλός
(kalós) „schön“, εἴδος (eidos)
„Form, Gestalt“ und σκοπεῖν (skopéin)
„schauen, sehen, betrachten“.
Eindrücke
von Teilnehmern
von Dorit Wolterman
Was
ist Shodo für mich? Für mich bedeutet Shodo für kurze Zeit dem
Alltag zu entfliehen und in eine vollkommen andere Welt abzutauchen.
Shodo ist etwas, das man in unserer Kultur nicht kennt. Es hat etwas
sehr meditatives, wenn man versucht eins der wunderschönen Zeichen
mit Hilfe eines großen Pinsels und schwarzer Tusche zu Papier zu
bringen. Shodo riecht sogar anders, was an der Tusche liegt, die man
im Laufe des Kurses des Öfteren reiben muss. Shodo ist für mich
Kunst, man schafft mit den eigenen Händen ein Kunstwerk. Da ich
gerne kreativ bin, passt Shodo zu mir.
Warum
melde ich mich immer wieder für neue Shodo-Kurse an? Man lernt
ungeheuer viel über die japanische Kultur, über die Entstehung der
Schriftzeichen und deren Vielfalt. Ich hatte schon immer
Berührungspunkte mit dem Thema Japan durch eine Brieffreundschaft,
aber seitdem ich Shodo mache, befasse ich mich immer mehr mit der
Kultur, was sogar so weit geht, dass wir inzwischen unser Sushi zu
Hause selber zubereiten.
von
Waldemar Krahl
Shodō
– das Wort selbst klingt für mich wie Musik, Shodō – der „Weg
des Schreibens“. Shodō ist Malerei,
Musik, Meditation, Kontemplation, Poesie, Schönheit …
Schon
wenn ich die Tinte auf dem schwarzen Stein anreibe, gerate ich in
eine tiefe
innere Ruhe; wenn ich dann die japanischen
Schriftzeichen mit dem Rhythmus meines Körpers auf das weiße Blatt
fließen lasse, verwandelt sich alles in eine unendliche Harmonie.
Das Geheimnis von Shodo lässt sich erst allmählich begreifen, wenn
im Prozess der Gestaltung die Verwandlung von Materie (schwarze
Tinte, Stein, Pinsel, weißes Blatt) in ein immaterielles seelisches
Empfinden erlebt wird.
Inga
Wolterman
"Seit
jeher interessiere ich mich für Japan und die dortige Kultur.
Darüber hinaus fasziniert mich die
Kunst der japanischen
Kalligrafie.
Ich besuche nun seit 3,5 Jahren regelmäßig an der
VHS Bremen Shodokurse.
Schon von Beginn meines ersten Kurses an
haben sich bei mir große Erfolgserlebnisse gezeigt.Meine
geschriebenen Werke sprechen mein ästhetisches Empfinden in großem
Maße an, berühren
meine
innere Mitte und entspannen mich sehr.
Meine
Begeisterung ist und bleibt ungebrochen."
von
Dr. Sirkka Annett Kemna
Shodo ist eine Übungsform des
Zen-Buddhismus.Erfahrungen,die während einer Zen-Übung gemacht
werden,ermöglichen mit der Zeit,eine Ahnung und tiefe Erkenntnis
über unsere wahre Natur zu erlangen.
Für
mich persönlich kann ich das bestätigen.Ich habe das Gefühl,dass
ich während ich Shodo praktiziere meinem innersten Wesen immer näher
komme,bzw. in eine Art inneren Dialog gehe.Dieses ist für mich mehr
als reine Konzentration.Ich habe auch während der 2 Jahre,die ich
Shodo praktiziere eine Entwicklung erfahren können,die sich in
meinen Kalligrafien in Ausführung und Ausdruck wiederfinden.Und
trotzdem ist vom ersten Shodo an bei jedem die persönliche Note zu
erkennen,das finde ich sehr spannend.Für mich ist ganz wichtig fest
zu halten : beim Shodo ist der Weg das Ziel und es ist hierbei toll
jederzeit auch an den Kalligraphien selbst erkennen zu können,wo man
sich gerade befindet.
Von
Elena Gorelko
Und am Anfang war die Neugier
Dann kam
das Interesse
Dann kam Yuki….
Vielen Dank für die neue
Fantasy Räume .
Von Tanja E.
Dank meiner
Schwester habe ich vor fünfeinhalb Jahren einen Shodo-Kurs
ausprobiert und wider Erwarten meine Begeisterung dafür entdeckt.
Für die Japanische Kultur und Sprache hatte ich mich zu dem
Zeitpunkt schon viel länger interessiert, und durch den Kurs habe
ich dann gemerkt, dass es mir auch viel Spaß bereitet selbst Kunst
zu machen, wenn ich - wie beim Shodo - nicht gezwungen bin, mir
selbst ein Motiv auszudenken.
Von Nadine E.
„Shodô“
ist für mich seit nunmehr gut 12 Jahren ein Stück weit Abschalten
vom Alltag, verbunden mit einem Hauch „Reise ins Ungewisse“ und
meiner Liebe zu Japan. Ich liebe die Vielfältigkeit der möglichen
Motive, gepaart mit den unterschiedlichen Schreibstilen, das Motiv
auszudrücken. Genau wie bei einem Kaleidoskop ist das Ergebnis, was
man hinterher sieht, stets unterschiedlich, abhängig von
Beschaffenheit der Tusche und des Papiers auf der einen Seite und der
eigenen Tagesform auf der anderen Seite.
Von
Dr. Ildikó
Székely-Loop
Shodo. Vor wenigen Jahren kannte ich den Begriff noch gar
nicht. Heute ist Shodo für mich eine Insel der geistigen
Regeneration.
Ein Wechselspiel aus Schwarz-Weis und
Grauschattierungen!
Jede Linie will tausendfach wiederholt werden
und immer wieder entdeckt man neue Herausforderungen.
Es ist wie
Tanzen oder Kampfsport: jeder Pinselstich entsteht im „Bauch“.
Die
Hände halten nur den Pinsel, der „Bauch" schreibt.
Für
mich ist Shodo auf Papier kondensierte Meditation.
Von
Dorothee Wellens-Mücher
Seit
fast 40 Jahren übe ich verschiedene fernöstliche Künste. Tai Chi,
Qi Gong und das Spiel der Shakuhachi. Vor einem Jahr habe ich mit dem
Shodo begonnen. Mich fasziniert, dass allen dieselben Prinzipien zu
Grunde liegen – die Kraft für die Bewegung hat ihren Ursprung im
Hara/Dantian und breitet sich von dort aus. Steigen und Sinken,
Koordination von Atmung, Bewegung und Vorstellung. Ruhe, Achtsamkeit
und Kontemplation.
Beim Shodo ist es für mich eine große
Herausforderung die Bewegung des Pinsels aus dem Hara zu führen,
dabei Präzision - in Bezug auf Proportion, Position Linienführung-
und Lebendigkeit ins Gleichgewicht zu bringen. Es ist eine große
Freude, wenn es ein wenig gelingt. Ist doch das gerade Entstandene
ein Spiegel wie gut ich gerade in mir ruhe.
Fortsetzung folgt...
Ausstellung
vom 01. Sep. bis 22. Sep. 2017
Galerie
im Bamberger-Haus (1. Etage), Faulenstraße 69, Bremen
Vernissage:
01. Sep. um 18:00 Uhr
Shakuhachi Konzert von Dieter Weische
Bremer Volkshochschule
Faulenstraße 69
28195 Bremen
Montag bis Freitag 9.00 - 20.00 Uhr
Der Eintritt ist frei