2011-12-31

2011 Ausstellungen & Veranstaltungen


18.11 (Fr) - 12.2.(So) 2012 (verlängert)
Ausstellung "Ein Garten"
Fotografie, Shodo und Haiku
Fotografie (Bernadette Lahmer) und
Kalligrafie (Yuki Klink)
Kunstkabinett Haus Paula Becker
Schwachhauser Heer Str. 23, 28211 Bremen
Presse Mitteilung-1
Presse Mitteilung-2

11.9. (Sonntag)
Origami Workshop von Aki Tsurumi-Geiken
11:00-12.30 oder 13:00-14:30 Uhr
anschließend bis 17:00 Uhr Origami & Foroausstellung
Foto von Akira Morita, von Erdbebengebiet in Japan.
Atelier Yuki
Suhrsweg 1, 28357, Bremen (Borgfeld)



17.7.-30.9.
Shodo-Japanische Kalligraphie Ausstellung von Yuki Klink

Stiftungsdorf "Wümme-Stube"
Daniel-Jacobs Allee 1, 28357, Bremen (Borgfeld)
17.7. (Sonntag) 15:00 Uhr Vernissage







 8.-10.7. (Samstag)
 Japanfest in Überseemuseum
 Puppen Ausstellung und Kalligraphie Workshop + Origami, Ikebana, Teezeremonie



 
 



29.5.(Sonntag)
Shodo-japanische Kalligraphie Workshop 

Botanischer Garten Oldenburg






22.5. (Sonntag) 11:00-16.00 Uhr"Kunst und Kreatives"
im Rathsspiekerpark am 22. Mai.

Parallel offenes Atelier "Atelier Yuki"Suhrsweg 1, 28357, Bremen (Borgfeld) 
mit japanische Kalligraphie & japanische Puppen
Benefiz-Aktion: "Ihr Name auf Japanisch-Hiragana" (Spende für Japan)
23.5.2011 "Spender kommen von ganz allein"

21.5.2011 "Jede Fisch-Schuppen bringt eine Spende"

21.5. (Samstag)
Benefiz Lehrgang Aikido + Shodo (japanische Kalligraphie)
15.00-16.30 Aikido
16:30-18:30 Shodo
Weber Str. 57/59, 28203, Bremen
http://www.aikido-dojo-bremen.de/BenefizSeminar11.pdf





14.5. (Sa) + 15.5. (So) 13:00-17.00 Uhr
Benefiz Ausstellung von Yuki Sekikawa-Klink, Sonia Schadwinkel  und Aki Tsurumi-Geiken "Das Geschenkte Leben"
(Shodo/japanische Kalligraphie, Bilder und Origami-Bilder)
VHS Bambergerhaus  Galerie Faulen Str. 69, 28195 Bremen
Benefiz-Aktion: Shdo "Ihr Name auf Japanisch-Hiragana" und  Origami  Workshop
(Spende für Japan)

VHS Newsletter "Das Geschenkte Leben"

30.4. (Samstag) 11:00 - 18:00
Ausstellung Atelier Yuki (offenes Atelier)
neue Puppen und KalligraphieAktion "ihre Name in Hiragana" (Spende für Japan)
Mini Flohmarkt (Spende für Japan)
Suhrsweg 1, 28357, Bremen (Borgfeld)
Weser Kurier Wümmezeitung am 27.4.





3.4. (Sonntag)
13-18 Uhr
Lilienthal Frühlingsfest
Hands on-Projekt zur Rotary Club Worpswede für Japan
Bericht im Blog



 
23.12.2010-23.3.2011
japanische Kalligraphie Ausstellung von Yuki Klink
Stadtteilhaus St. Remberti

16.1.(So.) 
Vernissage  
Eröffnungsrede: Gerhard Augustin (Begrunder von Beat Club)





11.1.-22.1.2011
AusstellungWintergalerie im Eiscafe Panciera
Ostertorsteinweg 73, 28203 Bremen




  


















2011 Termine Link

TERMINE 2011


November 2011


 18.11 (Freitag) - 8.1.2012
 Ausstellung
 Ausstellung "Ein Garten"
 Fotografie, Shodo und Haiku

 Fotografie (Bernadette Lahmer) und
 Kalligrafie (Yuki Klink)
 Kunstkabinett Haus Paula Becker
 Schwachhauser Heer Str. 23, 28211 Bremen
 Presse Mitteilung

  Shodo-Japanische Kalligraphie Kurs
  Kurs Nr.
78-103-M
  5. + 6.11. (2x, 16 UStd)
  Sa + So 11:00 - 17:30 Uhr
  Wochenendkurs
  VHS im Bamberger, Faulenstraße 69, Raum 310 Atelier
  EUR 40 (EUR 27)

  Anmeldung: bei der Bremer VHS

September 2011

  Shodo - japanische Kalligrafie Kurs (VHS.Bremen)

  Kurs Nr. 78-101-M
  21.9. - 21.12. (12x, 24 UStd)
  Mi, 17.30 - 19.00 Uhr
  VHS im Bamberger, Faulenstraße 69, Raum 310 Atelier
  EUR 53 (EUR 36)

 
Kurs Nr. 78-102-M
  22.9. - 22.12. (12x, 24 UStd)
  Do, 17.45 - 19.15 Uhr
  VHS im Bamberger, Faulenstraße 69, Raum 310 Atelier
  EUR 53 (EUR 36)

  Anmeldung: bei der Bremer VHS

  Shodo - japanische Kalligrafie Kurs 
  (VHS Lilienthal-Grasberg-Ritterhude-Worpswede)
  Kurs Nr. 1124101
 19.9. - 12.12. (10x10 UStd)
 Mo, 18:45 - 20:15 Uhr
 Ganztagsschule Lilienthal, Haus E, Haupteingang-Raum 208
 Anmeldung bei der VHS Lilienthal


  11.9. (Sonntag)
 Origami Workshop von Aki Tsurumi-Geiken
 11:00-12.30 oder 13:00-14:30 Uhr
 anschließend bis 17:00 Uhr Origami & Foroausstellung
 Foto von Akira Morita, von Erdbebengebiet in Japan.
 Atelier Yuki
 Suhrsweg 1, 28357, Bremen (Borgfeld)
 Workshop Gebühr 12 €
 Anmeldung: AkiGoro@akibremen.de (Aki Geiken)
 

Juli 2011

 17.7. -  30.9.
 Shodo-Japanische Kalligraphie Ausstellung von Yuki Klink

 Stiftungsdorf "Wümme-Stube"
 Daniel-Jacobs Allee 1, 28357, Bremen (Borgfeld)
 17.7. (Sonntag) 15:00 Uhr Vernissage

  8.-10.7. (Samstag)
  Japanfest in Überseemuseum
  Puppen Ausstellung und Kalligraphie Workshop
  + Origami, Ikebana, Teezeremonie

 
Juni 2011

  Shodo-Japanische Kalligraphie Kurs
  78-103-M

  25. + 26.6. (2x, 16 UStd)
  Sa + So 11:00 - 17:30 Uhr
  Wochenendkurs
  VHS im Bamberger, Faulenstraße 69, Raum 310 Atelier
  EUR 40 (EUR 27)

  Anmeldung: bei der Bremer VHS

Mai 2011

  29.5.(Sonntag)
  Shodo-japanische Kalligraphie Workshop
  Botanischer Garten Oldenburg


 22.5. (Sonntag) 11:00-16.00 Uhr
 
 "Kunst und Kreatives" im Rathsspiekerpark am 22. Mai.
  Parallel offenes Atelier "Atelier Yuki"
  Suhrsweg 1, 28357, Bremen (Borgfeld)
  mit japanische Kalligraphie & japanische Puppen
  Benefiz-Aktion: "Ihr Name auf Japanisch-Hiragana"
  (Spende für Japan)

 
21.5. (Samstag)
 Benefiz Lehrgang Aikido + Shodo (japanische Kalligraphie)
 15.00-16.30 Aikido
 16:30-18:30 Shodo
 Weber Str. 57/59, 28203, Bremen
 http://www.aikido-dojo-bremen.de/BenefizSeminar11.pdf

 
14.5. (Sa) + 15.5. (So) 13:00-17.00 Uhr
 Benefiz Ausstellung von Yuki Sekikawa-Klink, Sonia Schadwinkel  und Aki Tsurumi-Geiken
 "Das Geschenkte Leben"
 (Shodo/japanische Kalligraphie, Bilder und Origami-Bilder)
 VHS Bambergerhaus  Galerie
 Faulen Str. 69, 28195 Bremen
 Benefiz-Aktion: Shdo "Ihr Name auf Japanisch-Hiragana" und  Origami  Workshop (Spende für Japan)

April 2011

  30.4. (Samstag) 11:00 - 18:00
  Ausstellung Atelier Yuki (offenes Atelier)
  neue Puppen und Kalligraphie
  Aktion "ihre Name in Hiragana" (Spende für Japan)
  Mini Flohmarkt (Spende für Japan)
 
Suhrsweg 1, 28357, Bremen (Borgfeld)
  Weser Kurier Wümmezeitung am 27.4.

  3.4. (Sonntag)
  13-18 Uhr
  Lilienthal, Frühlingsfest
  Hands on-Projekt zur Rotary Club Worpswede für Japan

März - Juni 2011
   
 
Shodo - japanische Kalligrafie Kurs (VHS.Bremen)

  78-101-M
  23.3. - 22.6. (12x, 24 UStd)
  Mi, 17.30 - 19.00 Uhr
  VHS im Bamberger, Faulenstraße 69, Raum 310 Atelier
  EUR 53 (EUR 36)

  78-102-M
  24.3. - 30.6. (12x, 24 UStd)
  Do, 17.45 - 19.15 Uhr
  VHS im Bamberger, Faulenstraße 69, Raum 310 Atelier
  EUR 53 (EUR 36)

 Februar 2011

 
11.2.(Freitag) um 16 Uhr (dauert ca. 30 min. -1 Stunde).
  Führung durch die Ausstellung
  Stadtteilhaus St. Remberti
  Hoppenbank 2/3
  28203 Bremen
  Tel.: 0421-36 02-0
 
über folgende Themen

  -japanische Schriftzeichen
  -Einfluss vom Zen
  -Kalligraphie als Schönschrift oder Bild
  -das Material
  -einzelne Kalligraphie-Bilder, was das heißt oder bedeutet und wie   es hergestellt wurde.

 
Januar 2011


  23.12.2010 - 23.3.2011
  japanische Kalligraphie Ausstellung von Yuki Klink
  Stadtteilhaus St. Remberti
  16.1.(So.) 15:00 Uhr
  Vernissage
  Eröffnungsrede: Gerhard Augustin (Begrunder von Beat Club)
  Hoppenbank 2/3
  28203 Bremen
  Tel.: 0421-36 02-0

 
11.1.  - 25.1.2011
  Ausstellung Bilder + japanische Kalligraphie + Puppen
  Bilder von Achim Breitkopf und
  Kalligraphie  + Puppen von Yuki Klink
  Wintergalerie im Eiscafe Panciera
  Ostertorsteinweg 73, 28203 Bremen
  11.1.2011 (Di.) ab 18:00 Uhr  Vernissage

2011 Ausstellungen Veranstaltungen
2010 Termine Link

  

2011-12-17

Rede von W.Krahl am 16.8.2006

Ausstellungseröffnungsrede von Waldemar Krahl (Kunstpädagoge) 16.8.06 im Institut Francais
Sehr geehrte Damen,
sehr geehrte Herren,
ich freue mich, Sie zu der Eröffnung der Ausstellung der Ichimatsu-Ningyo, der handgefertigten Puppen von Frau Yuki Klink, herzlich begrüßen zu dürfen.
Was sind denn Puppen überhaupt?
Die meisten Menschen von uns kennen Puppen aus der Welt des Spielzeugs, als etwas, das zu einer bestimmten Zeit in unserer Kindheit vielleicht mal wichtig gewesen war und dann irgendwann achtlos in der Ecke oder auf dem Dachboden liegengeblieben ist. Sie werden sich aber, falls Sie mal mit Puppen gespielt haben, sicher erinnern, dass diese Puppen in dem Moment des Spiels sehr lebendig gewesen sind, vielleicht ein Ersatz für Familienmitglieder oder andere Menschen aus unserem Umkreis waren. Sie haben unsere Fantasie angeregt - und sich in unserer Fantasie, auch wenn sie vielleicht nicht so schön wie diese Puppen hier gestaltet waren, zu einem besonderen Wesen verwandelt. Wir haben ihnen in dem Moment des Spiels eine Seele gegeben.
Puppen haben also etwas Magisches, das sich in Verbindung mit unseren Emotionen, Vorstellungen, Wünschen zu einer fruchtbaren Auseinandersetzung entwickelt. Sie sind Empfänger unserer Projektionen und spiegeln im Spiel – oder in der Betrachtung – unsere geheimen Sehnsüchte wieder.

In diesem Raum sehen Sie einige besonders schöne Exemplare aus der großen Familie japanischer Puppen, den sogenannten "Ichimatsu-Ningyo", die von Yuki Klink in langer, intensiver Handarbeit hergestellt worden sind. Man könnte fast von einem Schöpfungsakt sprechen, da jedes einzelne Teil in aufwendiger Kleinarbeit durch die Hände Yukis geformt wurde und so die Persönlichkeit der Puppe durch die Persönlichkeit Yukis allmählich gewachsen ist.

Die Ichimatsu-Ningyo können auf eine lange Tradition der Puppen-Herstellung in Japan zurückblicken, die ihre Anfänge in der Edo-Zeit im 17. Jahrhundert haben. Das erste Dokument jedoch, das Puppen in Japan erwähnt, stammt aus der Heian-Zeit (794 – 1185) und spricht von der symbolisch-magischen Wirkung einer Strohpuppe.
Puppen hatten also in alter Zeit vor allem eine kultische Aufgabe, in dem sie z.B. Böses oder Krankheiten vom Besitzer fernhalten oder den Menschen Fruchtbarkeit bringen sollten. Es gibt hierzu viele Beispiele der magischen Wirkung von Puppen auch aus anderen Kulturkreisen wie die der Kelten, der Germanen oder den indigenen Völkern Afrikas und Amerikas. Denken Sie z.B. an den Voodoo-Kult in der Karibik oder – noch weiter zurück in der Menschheitsgeschichte - die sog. "Venus von Willendorf", eine Votivfigur aus prähistorischer Zeit, die vermutlich einem Fruchtbarkeitsritual dienen sollte. Puppen haben in verschiedensten Formen die Menschheit seit ihren frühesten Anfängen begleitet.

Heute sind Puppen: – Spielzeug, Talisman, Sammelobjekt, Kunstwerk, sie erfüllen vielfältige Aufgaben für junge wie erwachsene Menschen.
Wenn Sie sich mit den Ningyo, den Puppen von Yuki Klink, die alle einen eigenen Namen haben, auseinandersetzen, werden Sie vielleicht die magische Kraft ihrer schwarzen Augen spüren. Sie werden vielleicht etwas von ihrer japanischen Herkunft spüren, die für uns Westeuropäer so exotisch/geheimnisvoll anmutet. Und Sie werden in ihrer besonderen Ästhetik die Ausdruckskraft ihrer Schöpferin spüren.
Liebe Gäste, genießen Sie bitte die einzigartigen Kunstwerke der hand-gefertigten Puppen von Yuki Klink!

2011-11-22

Shodo Ausstellung: Haiku

1、「月見るや 庭四五間の 空の主」 杉山杉風句
Blick auf den Mond
aus bescheidenem Garten
Herrscher des Himmels



2、「秋風に 白蝶果を 狂ひけり」   松岡青羅
Brise im Herbst
Ein weißer Schmetterling
tanzt irrsinnig sein Lebensende

3、「木枯らしの 地にも落とさぬ 時雨かな」  向井去来
Kalter Windstoß im Frühwinter
selbst zur Erde nicht fallen
Ach, prasselnder Regen

Übersetzung ins Deutsch: Aki Tsurumi-Geiken
.................................................................................................
1
Laute: tsuki miru ya niwa shigoken no sora no nushi
Wort zu Wort: Mond, anschauen, Garten, 4-5-ken(1,81mx4-5), Herr des Himmels

2
Laute: akikaze ni shirochou hate wo kurui keri
Wort zu Wort: Herbst Wind,
weißer Schmetterling, Ende, verrückt werden

3
Laute: kogarashi no chi nimo otosanu shigure kana
Wort zu Wort: kalter Spätherbstwind, fallen lassen zur Erde, Sprühregen

Eine Übersetzung ist immer eine Interpretation.
Für ein Haiku kann man noch viel mehr übersetzen.
Ich finde aber diese Akis Übersetzung ausgezeichnet und bis jetzt aller Beste!
Deshalb ich übersetze nicht gerne was auf meiner Kalligraphie steht
und ich überlasse den Betrachter,
er kann selber in seiner Art interpretieren.

2011-11-21

Eröffnungsrede 18.11.2011, Ausstellung Haus Paula Becker

Ausstellung Kunstkabinett im Paula Becker Haus, Bremen

Bernadette Lahmer
Ein Garten
Fotografie, Haiku, Shodo

Eröffnungsrede  18.11.2011
Hanne Zech
langjährige stellvertretende Direktorin der Weserburg.

„Im Unfesten liegt mehr von der Zukunft als im Festen“

Diesen Satz von Robert Musil, der damit im „Mann ohne Eigenschaften“ die
Entfaltung eines schöpferischen Möglichkeitsinns anspricht, möchte ich
gleichsam als Motto meiner Überlegungen zu einer Ausstellung wählen, in der wir
uns Werken in unterschiedlichen Medien und aus verschiedenen Zeiten und
Kulturen gegenüber sehen. Ich möchte der Frage nachgehen, welche Bedeutung
das Unfeste – man könnte auch sagen das Fließende oder Prozesshafte –
sowohl für die Werke selbst und ihr Zusammenwirken hat, wie auch für uns als
Betrachter. Was macht es uns möglich, dem noch nicht so Gesehenen,
Erfahrenen offen zu begegnen und  jenseits aller Kategorien und zeitlicher wie
kultureller Grenzziehungen einen transkulturellen Dialog zu beginnen?

Kein Rahmen grenzt die Fotografien von den Wänden ab. Der Verweis auf den
Umraum - die leere Wand und die anderen Arbeiten -  wird dadurch verstärkt
wahrgenommen. Es sind dies: Drei klassische Haikus von Kyorai, Seira und
Sampu aus dem 17. und 18.Jahrhundert, die  Bernadette Lahmer ausgewählt und
zusammen mit Aki Tsurumi-Geiken neu ins Deutsche übersetzt hat. Neben dem
deutschen Text - natürlich  als lateinische Schriftzeichen zu sehen - wird  jeweils
die Visualisierung des Haiku in der lebendigen Linie der japanischen Hiranga
Schrift (einer reinen Lautschrift) in den Kalligrafien von Yuki Sekikawa-Klink 
gezeigt, die seit ihrer Kindheit diese Kunst des Shodo praktiziert.

Bernadette Lahmer hat in die Ausstellung ihrer Fotografien – von denen viele in
den letzten Wochen entstanden sind – diese künstlerischen Medien aus einem
anderen Kulturkreis integriert, da sie alle Werke in diesem Miteinander für eine
neue, ganzheitliche Seh- und Erfahrungsweise öffnen möchte.

Was bedeutet dies? Zunächst einmal bedeutet es nicht, sich das Fremde als
zusätzlichen exotischen Reiz, als Illustration der Fotografien oder als Übernahme
stilistischer Elemente anzueignen. Eine derartige Aneignung gab es z.B. Ende
des 19. Anfang des 20.Jahrhunderts im „Japonisme“ in Frankreich vor allem
durch die japanischen Holzschnitte oder in Japan durch die Ryusei Kishida in der
Rezeption der Stillleben und Porträts von Cézanne.
Auf die Frage, ob eine Übersetzung der Haikus ins Deutsche schon per se eine
Übernahme oder Aneignung ist, werde ich später noch eingehen.

Ein Dialog aber ohne Aneignung setzt zunächst voraus, dass sowohl die
Fotografie, aber auch das Haiku und Shodo jeweils für sich stehen könnten. Es
setzt voraus, dass wir es mit starken künstlerischen Ausdrucksformen zu tun
haben, die in sich jeweils – so definiert Gottfried Böhm die Stärke – eine Vielfalt
von Ebenen möglicher Bezüge zur Wirklichkeit haben, aus denen  immer neue
Bezüge zwischen Realität und Kunstwerk entstehen können, sich
gewissermaßen ein Zuwachs an Sein entfalten kann. Ein solcher Zuwachs an
Sein ist auch zu denken als etwas, was nicht  nur zwischen Kunstwerk und
Wirklichkeit entsteht, sondern ebenfalls im Dialog zwischen verschiedenen
Werke. Dann geschieht es, wie Maria de Corral im Katalog der 51. Biennale von
Venedig schreibt,  „dass Kunstwerke unsere Fähigkeit erneuern, sich
verschiedene Arten und Weisen vorstellen  zu können, wie unsere Welt bewohnt
wird.“

Mit meiner Einführung möchte ich ihnen Anregungen geben, selbst aktiv an dem
vorgeschlagenen Dialog teilzunehmen. Deshalb werde ich die Sehweisen in den 
drei Medien  nacheinander vorstellen, um Raum zu lassen für ihre eigenen
Entdeckungen.

„Ein Garten“ Diesen Titel hat Bernadette Lahmer für die Ausstellung gewählt. Ein
Garten, das heißt, ein begrenzter Raum gestalteter Natur, so wie ihn die
Künstlerin auch hinter ihrem Haus hat. Ein kleiner umzäunter Garten, in dem alle
Elemente eines japanischen  Gartens zu finden sind: Wasser, Steine,
verschiedene Moos-, Baum- und Bambusarten, sowie blühende Pflanzen, wie die
blaue Winde und  Kapuzinerkresse. Von einigen dieser Pflanzen sehen wir auf
den Fotografien Details aus großer Nähe, nie sehen wir den ganzen Garten im
Überblick.

Bei der Durchsicht von Bernadette Lahmers Fotografien der vergangenen Jahre
fiel mir wieder auf, dass sie ihre Motive  fast immer  aus der Nähe zu sich selbst auswählt. Ihre Hände, der Mund, Falter, die sie in die Luft wirft, wie jetzt die Blätter und immer wieder Pflanzen. Früher oft zerschnitten und arrangiert, jetzt als Detail. Sie sind oft aus der von ihr erzeugten Bewegung heraus fotografiert und in einen freien Bildraum gesetzt.Sie lösen sich vom Objekt, verwandeln sich zu abstrakten Farbsetzungen und lassen dadurch  etwas ganz anderes assoziieren. Im Ausschnitt, gewinnen wir  auf manchen Fotografien  Einblicke in Mikrokosmen neuer Räume oder Stillleben. Sie wirken paradoxer Weise sehr fremd, obwohl die Kamera unserem Auge eine Sicht aus großer Nähe ermöglicht.

Das kleine Mädchen Bernadette liebte es,  bäuchlings auf der Wiese zu liegen und das geheimnisvolle Leben auf einem winzigen Stück Gras vor sich zu
beobachten. Diese Haltung gegenüber der Natur hat die Künstlerin beibehalten.
Das Kleine, scheinbar Unbedeutende, entpuppt sich in diesem intensiven
Schauen in einem anderen Zusammenhang als das Wesentliche. Details treten
hervor, anderes tritt in den Hintergrund. Gewichtungen werden anders gesetzt,
es entstehen neue Differenzierungen und Formbilder.

Bernadette Lahmers Fotografien entstehen aus einem derartigen Prozess des
Schauen, in dem sie mit der Kamera einen Augenblick festhält, der für sie die
Essenz dieses Wahrnehmungsprozesses ausmacht.
Ein solcher Augenblick kann für sie aus der von ihr ausgelösten Bewegung des
Objekts entstehen, wie bei den Blättern oder dem Bambus, wenn sich in der
Bewegung die Begrenzungen des Objekts auflösen  und Zonen fast malerischer
Verwischungen entstehen.  Ein solcher Augenblick kann aus dem einfallenden
Licht entstehen, das Strukturen hervorhebt oder Formen aus dunklen
Schattenzonen wachsen lässt.  Er kann durch die Fokussierung von Details
entstehen, wie Teile von Stängeln oder Blattränder, aus denen plastische
Formen werden, die dem Bild einen eigenen Rhythmus geben und unseren Blick
verwirren, wenn wir die Bildebenen zu entschlüsseln versuchen.

Schauen baut sich in diesen Fotografien nicht gegenüber dem Objekt auf,
sondern vollzieht sich in ihm. Wie bei dem eigenen Körper wird das Dargestellt
zugleich von Außen, wie von Innen wahrgenommen. Als Betrachter spüren wir
diese multiple Sehweise als Öffnung zu einer differenzierten Wahrnehmung eines 
veränderlichen Außen in  Formen, Farben und einem Bildraum, der auch die
Leere einschließt, wie auch des Innen als subjektive, emotionale Seite: Fragilität,
Leichtigkeit, Stille, aber auch Melancholie und Erotik.

Das traditionelle japanische Haiku besteht meist aus drei Wortgruppen von 5-7-5
Lauteinheiten (Moren), die nicht identisch mit unseren Silben sind und einem
Jahreszeitenwort (Kigo). Thema dieser kurzen Gedichte sind kleine Ereignisse,
Beobachtungen, erlebte Momente und Dinge des Alltags.  Die damit
verbundenen Gefühle werden  - anders als in der europäischen Dichtung - nicht
benannt, entstehen vielmehr durch das Nebeneinander von Wort-Bildern. Diese
Diskontinuität innerhalb des Gedichtes lässt keine logischen Deduktionen
zu....eröffnet aber gerade deshalb ein ganz unmittelbares Erleben. Zum Ausdruck
kommt hier auch die Haltung des Zen, dass Alles in Beziehung zu anderen
Dingen existiert.
„Leichter Herbstwind ….. ein weißer Schmetterling....tanzt irr sein Lebensende“
Wir sehen ihn vor uns: Den kraftlos trudelnden  sterbenden Schmetterling im
Wind.
Weiß ist in der chinesischen Farbsymbolik, die auch in Japan Eingang fand, die
Farbe des Herbstes und des Todes.
Das Haiku ist kein zum Metaphysischen tendierendes Sinngedicht, das eine
Lebensweisheit vermitteln will. Gleichwohl soll gesagt sein, dass die
geschlossene japanische Gesellschaft in der Zeit, in der die hier vorgestellten
Haikus entstanden sind,  über ein Wertesystem, verfügte auf das sich die Bilder
und Ereignisse z.B. als Hintergrund für Gefühle beziehen konnten. Die Offenheit
der Gedichte durch Andeutungen und Diskontinuität wird verstärkt durch die hohe
Zahl von Homonymen im Japanischen – (eine leichte Verschiebung in der
Zusammensetzung der  Lauteinheiten  und daraus resultierende unterschiedliche
Bedeutung ) -   die ganz verschiedene Lesarten des Gedichtes möglich machen 
und so den Text gewissermaßen in der Schwebe halten. Diese Offenheit macht
das Haiku auch für heutige Leser und ganz andere Wertesysteme zugänglich.
Andererseits machen diese Eigenschaften  eine Übersetzung des Haiku in das
Deutsche sehr schwer. Jede Übersetzung ist somit bereits eine Interpretation, ja
Neufassung.  In der Übersetzung der ausgewählten Haikus kam es Bernadette
Lahmer und Aki Tsurumi-Geiken deshalb vor allem darauf an, das Bildhafte, den
Augenblick des Erlebens in der Schwebe der Imagination zu lassen.
So wurde aus der gefundenen Übersetzung: Im Sturm des Herbstes....Der weiße
Schmetterling schließlich....Ganz irr geworden  - in der neuen Übersetzung:
Leichter Herbstwind....Ein weißer Schmetterling....tanzt irr sein Lebensende.

Im Shodo … dem Weg des Schreibens....wird in der kalligrafischen Umsetzung
des Haiku die Zeit verlangsamt. Etwas, was auch in anderen Zen Praktiken, wie
z.B. dem Bogenschießen zu Beobachten ist. Die Lebendigkeit der Linie zu
erzeugen erfordert höchste Konzentration
im Prozess des Schreibens mit dem
Pinsel selbst,... schließlich sind keine Korrekturen möglich ... aber ebenso auch die Zeit in der Vorbereitung.
Die Tusche aus Ruß, Leim und Parfüm wird jedes
Mal neu auf dem Tusche - Reibstein gefertigt. Das hochwertige Papier aus
Leinen, Baumrinde oder vom Papiermaulbeerbaum wird sorgsam im Format
ausgewählt. Die Verteilung der Schriftzeichen im Verhältnis zum leeren Blatt
festgelegt, denn zu dem Fluss der lebendigen Linie gehören auch die Abstände
zwischen den Zeichen und der unbeschriebene Bildraum. „In der Leere werden
Formen geboren“
(Zit. Holmes, Horioka). Geschrieben wird dann von Oben nach
Unten, von Rechts nach Links. Aus den verschiedenen Schreibweisen wählt die
Kalligrafin eine Form aus, wobei in der Umsetzung immer auch individuelle
Schriften erkennbar sind. Sie hat auch die Möglichkeit durch die Schreibweise
bestimmte Details des Gedichtes hervorzuheben.

Ich kann die Kalligrafien  - so wie wohl die meisten von ihnen -  nicht als  Zeichen
von Lauteinheit, Buchstabe oder Wort verstehen. Dennoch teilt sich mir etwas
mit, wie in einer abstrakten Zeichnung.
Der Fluss, die Bewegung und der
Rhythmus der Linien. Ihre vegetativen Formen, die feinen Verläufe, die Spuren
des Pinsels oder die dunklen Setzungen bei Punkten oder dort, wo der Pinsel
ansetzt. Ich erkenne in den punktuellen Setzungen, den  Linienverläufen,
Strukturen und dem Rhythmus die Lebendigkeit und die Ausgewogenheit der
Gesamtkomposition und sie lösen, wie ein Bild etwas aus.
Wir können sie in
Bezug setzen zu den Fotografien und den Bildern des Haiku.

Natürlich bleibt uns etwas fremd. Aber fremd ist uns auch etwas in den
Fotografien.
Roland Barthes verzichtete in seinem Buch über Japan (L'Empire des Signes“ )
auf die endgültige Beschreibung des Anderen. Er schreibt nicht einen Text über
Japan, sondern über das, was Japan in ihm auslöst. Es geht ihm um die
Darstellung dessen, was erst durch die Begegnung mit etwas, das sich unserem
System entzieht,die Möglichkeit eröffnet, vorher Selbstverständliches zu
hinterfragen.
Die Kunstwerke in dieser Ausstellung geben Raum für  die Schärfung unserer
Wahrnehmung, dem Vertrauen in die ausgelöste Kraft der Imagination und
unserer eigenen Interaktion mit Fremdheit.



Einige Literaturhinweise:

Steward W. Holmes, Chimyo Horioka: Tuschespuren in der Ewigkeit. Meditationen über die Kunstwerke des Zen. O.W. Barth Verlag 1994
Philippe Forest: Haukus,etc..Editions Cécile Defaut, Nantes 2008
Mavis Pilbeam (ed): The British Museum. Haiku Animals. British Museum Press, London 2011
L.Knatz, N.Caspar, T.Otabe (Hg.): Kulturelle Identität und Selbstbild. Aufklärung und Moderne in Japan und Deutschland. Studien zur Weltgeschichte des Denkens. Denktraditionen – neu entdeckt, Bd.2. Lit.Verlag Hopf, Berlin 2011
María de Corral: Vorwort zum Katalog der 51.Biennale von Venedig 2005, Marsilio, Italien
Roland Barthes: L' Empire des Signes (1966). Erschienen bei Skira, Genf 1970. Deutsch: Im Reich der Zeichen. Frankfurt/M. Suhrkamp 1981
Prof. Dr. Gottfried Böhm, Kunsthistoriker und Philosoph (Universität Basel) hat sich in zahlreichen Publikationen mit Bildgeschichte und Bildwissenschaft beschäftigt.
Wolfgang Welsch, Transculturality - the Puzzling Form of Cultures Today. In: From Spaces of Culture: City, Nation, World, ed. by Mike Featherstone and Scott Lash, London; Sage, 1999, 194-213

Mukai Kyorai, 1651-1704
Matsuoka Seira, 1740-1791
Sugiyama Sampu, 1647-1732












2011-11-15

Buten & Binnen Dreharbeit!

ca. 3 bis 3 & halb Stunden hat es gedauert, die Dreharbeit für einen Film,
der ca. 3 Minuten werden soll,
für die Sendung in Buten & Binnen, Radio Bremen :-)

Kamera mit ARD-Marke
Interview Hintergurund
 Schwerpunkt: japanische Kalligraphie.
Gerade war ich bei der Arbeit für die Ausstellung mit Bernadette Lahmer
im Haus Paula Becker.
Und nach Wunsch des Redakteurs
"mal-eben-schnell" Kalligraphie "Buten & Binnen".

Instant-Kalligraphie "Buten & binnen"
Wann der Film (ca. 3 Minute) gesendet wird..??
Bald soll es sein.
Schau doch ab heute jeden Tag Buten & Binnen :D

2011-11-12

Haiku-Kana für Ausstellung Haus Paula Becker

Endlich geschafft!!!
Die Kalligraphie für die Ausstellung... die Eröffnung ist am kommenden Freitag! 
Puuuu..knapp!
月見るや 庭四五間の 空の主


















18.11 (Freitag) - 8.1. 2012
 Ausstellung "Ein Garten"
 Fotografie, Shodo und Haiku
 Fotografie
(Bernadette Lahmer) und
 Kalligrafie (Yuki Klink)
 Kunstkabinett Haus Paula Becker
 Schwachhauser Heer Str. 23, 28211 Bremen
 Presse Mitteilung

"Making" 

so auf dem Boden schreiben, in einem Zug
gerade Rakkan (Unterschrift)
Störung1
Störung2
Störung3.. gehört alles dazu :D

2011-09-13

Origami Workshop

11.9. (Sonntag) Atelier Yuki
Origami Workshop von Aki Tsurumi-Geiken
11:00-12.30 oder 13:00-14:30 Uhr
anschließend bis 17:00 Uhr Origami & Foroausstellung
Foto von Akira Morita, von Erdbebengebiet in Japan.


Origami Werke
Fotos von  Fukushima, Forograf: Akira Mori
Origami Werke
Feierabend
Kätzchen will auch da sein